Donnerstag, 31. März 2016

Alex Knob und Robert Point Track


Nach den Tatare Tunnels konnte ich dann auch die etwas längeren Wanderungen der Gegend genießen.
Als erstes nahm ich den Alex Knob Track in Angriff. Dieser führt auf den 1.303 m hohen Alex Knob. Durch feuchten Urwald ging es bis fast unter den Gipfel. Es war sogar so feucht, dass man die Dunstwolken im Wald sehen konnte. Im Nu war alles komplett durchgeschwitzt.

Ja, das ist ein Weg


Von den Lookouts auf dem Weg hatte man hin und wieder einen Blick auf den Gletscher, die Wolken jedoch hingen sehr tief. Am Gipfel angekommen wurde es auch warm. Die Sonne zeigte sich und alles war wunderbar. Alles? Nicht wirklich! Die Sicht auf den Gletscher, die von allen hoch gelobt worden war, existierte nicht! Eine dicke Wolkenwand war im Weg.

Sie sehen, dass Sie nichts sehen! Aussicht vom Alex Knob

Nach einem Gespräch mit drei anderen Wanderern machten wir uns gemeinsam auf den Rückweg. Der halbe Weg war zurückgelegt und siehe da: die Sicht wurde besser. Wir beschlossen, die Lookouts würden reichen und wir würden nicht wieder zurück auf den Gipfel.

Der lang ersehnte Blick zum Gletscher

Am nächsten Tag  usste ich wegen schlechtem Wetter wieder mal aussetzen. Doch Netflix leistete gute Dienste. Der Tag war gut rum gebracht!

Nach meinem Pausentag machte ich mich mit Jakob, der auf dem gleichen Zimmer wohnte wie ich, auf den Weg zu einer fünf stündigen Wanderung. Ziel war dieses  der Robert Point. Eine Aussichstplattform, von der man schön den Gletscher beobachten kann.
Wieder einmal gings durch den Urwald. Und das für zwei Stunden. Dann waren wir da! Der Weg ist sicherlich nicht der spektakulärste, ein paar schöne Hängebrücken gibt es trozdem! Und dann kam die Aussicht. Einfach nur gigantisch!




Dienstag, 29. März 2016

Tatare Tunnel


Nachdem die Schlecht Wetter Front vorübergezogen war, wurde es Zeit, die unzähligen Wanderungen um Franz Josef herum zu erkunden. Ich wollte einem kürzeren Trip beginnen und entschied mich für den Tatare Tunnel. Dies ist ein Tunnel, der den Goldgräbern der frühen Siedlerzeit diente, um zum Stolleneingang zu gelangen. Der Weg war recht einfach: eine halbe Stunde durch den Regenwald – bei Nieselregen. Das machte aber nichts, denn es war recht warm und der Weg war nicht lange.


Bei dem Stollen angekommen musste ich feststellen, dass dieser mit ca. 15 cm Wasser gefüllt war. Aber davon ließ ich mich nicht abbringen: Schuhe aus und los geht’s. Der Bach der sich gebildet hatte war eiskalt und man schien nicht nur von unten nass zu werden. Dennoch genoss ich die abenteuerliche Stimmung. Der Tunnel ist etwa 800 m lang und manchmal nur etwa 1,5 m hoch. Doch mit Stirnlampe und Regenjacke ausgerüstet war das alles kein Problem.



Am anderen Ende angekommen musste ich leider feststellen, dass der Stollen selbst geschlossen war, wen wundert’s bei den Fluten die in den letzten Tagen runter gekommen sind. Dennoch war die Aussicht unbezahlbar!


Dann war es immernoch zu früh, um im Hostel einzuchecken (ich musste leider einmal umziehen, da beide Hostels nicht für die gesamte Zeit Kapazität hatten). Ich beschloss noch einen kurzen Spaziergang zur Callery Gorge Bridge zu machen. Dies war in 10 Min geschafft! Dort machte ich noch ein paar Fotos vom Fluss und der Umgebung:



Franz Josef und Westcoast Wildlife Centre


Am Freitag verließ ich Wanaka, Richtung Glacier Country an der Westküste. Die Destination: Franz Josef! Nein, kein Witz, das Dorf heißt echt so. Benannt wurde es nach dem nächst gelegenen Gletscher: Franz Josef Glacier. Dieser wurde 1865 von Julius von Haast nach Kaiser Franz Josef I von Österreich  genannt.
Wie so ziemlich alles in Neuseeland gibt es auch für Gletscher und Dorf einen Maori Namen: So heißt der Ort „Waiau“, der Gletscher heißt „Kā Roimata o Hine Hukatere“, was man mit „Die Tränen der Hine Hukatere“ übersetzt werden kann. Die Legende besagt, dass Hine Hukatere eine begeisterte Bergsteigerin war. Eines Tages überredete sie ihren Geliebten, diese Freude mit ihr zu teilen. Als dieser jedoch von einer Lawine getötet wurde, fing Hine Hukatere an zu weinen, ihre Tränen flossen den Berg hinunter, wo sie einfroren. Diese Tränen bilden heute den Gletscher.
So jetzt kann ich den Namen sogar auswendig!

Zugegeben, das Bild habe ich nicht bei meiner Ankunft gemacht! Da war das Wetter zu schlecht!
Man sieht hier das Stadtzentrum der Mega City Franz Josef
Sicht auf einen Tel des Gletschers
Brücke am Ortseingang von Franz Josef
Naja, soweit zur Geschichte der Namen. In Franz Josef, wie ich ihn einfacher halbe nenne, angekommen, führte mich mein erster Weg ins DOC (Department Of Conversation). Dort ließ ich mir erklären, was es sehenswertes gibt.

Am Samstag stand das Westcoast Wildlife Centre auf dem Plan: hier wird die Situation der Kiwis (Vögel!!, nicht Menschen oder Früchte) ausgestellt. Wie ich dort lernte gibt es nämlich fünf verschiedene Rassen. Die seltenste, genannt Rowi, wird in der Einrichtung überwacht und Jungtiere groß gezogen. Diejenigen, die kurz vor der Auswilderung stehen kann man sogar besichtigen. Und ich muss sagen diese Dinger sind echt putzig! Ein Runder Körper, mit rundem Kopf und ewig langem dünnen Schnabel. Fliegen können sie nicht, dafür aber umso schneller laufen.
Ich durfte sie leider nicht fotografieren, desshalb zeige ich hier ein Foto des Wildlife Centres.

Ein junger Rowi im Westcoast Wildlife Centre
Danach gings zum Heliport, von wo aus sie ganzen Rundflüge und Heli-Hikes beginnen. Nein, ich habe mir das nicht geleistet! Ich wollte nur den Flugverkehr beobachten. Und der ist wirklich gigantisch! Auf 12 verschiedenen Plattformen starten im Minutentakt Hubschrauber von drei verschiedenen Anbietern. Ich nutzte die Gelegenheit um ein paar schöne Fotos zu machen!
Den Rest des Tages verbrachte ich dann im Whirlpool des Hostels, welches sonst nicht allzu viel zu bieten hatte.



Warbirds and Wheels


Nachdem das schlechte Wetter angehalten hatte, habe ich mich dazu entschlossen das Museum „Warbirds and Wheels“ zu besuchen.

Dieses zeigt Flugzeuge aus beiden Weltkriegen und einen modernen Jet. Vor allem natürlich jene, die neuseeländischen Piloten zum Ruhm führten. Der zweite Teil der Ausstellung zeigt Automobile aller Epochen.

Ich in einem Austin Seven

Die Highlights des Museums ist ein Jet der „Red Kiwis“ und ein Duesenberg Model J. Der Jet war bis 1991 in der Paradestaffel im Einsatz und war lange Zeit das Arbeitswerkzeug der ersten Pilotin der neuseeländischen Luftwaffe.

Die Strikemaster MK88 wurde vor allem für Trainingsflüge und Flugshows verwendet

Der Duesenberg ist ein 1934 hergestelltes Prachtstück. Wer sich unter dem Namen nichts vorstellen kann: Leonardo DiCaprio fährt das selbe Model, in gelb, im Film "The Great Gatsby". Das hier ausgestellte Stück gehörte der Hollywood Legende Carole Lombard. Sie war zu ihrer Zeit die bestverdienende Schauspielerin der Welt. Des Weiteren ist dieses Auto der einzige Duesenberg auf der Südhalbkugel und wurde 2011 komplett neu restauriert. Und das sieht man! Prachtvoll steht das Cabrio auf seinem Sockel, erhoben über die anderen Autos der Ausstellung.

Duesenberg Model J

Doch meine Faszination galt einem ganz anderen Stück. Ganz am Rande der Halle, zwischen zwei anderen Fahrzeugen eingeparkt steht ein wunderbarer ‘77er Ford Mustang Standard Fastback. Komplett restauriert steht er da, schwarz mit weißen Rally Streifen und sieht aus als wäre er neu.

1977er Ford Mustang Standard Fastback

Nachdem ich das Museum, welches sich direkt neben dem Flugplatz befindet, verlassen hatte, schaute ich noch dem Training für die Flugshow „Warbirds over Wanaka“ zu. Hier sah ich noch einige historische Flugzeuge in Action. Gerade als sich zwei Piloten der Red Kiwis bereit machten fing es allerdings an zu regnen. Der Trainingsflug wurde leider Abgesagt. Zu gerne hätte ich die Propellerjets gesehen, zumal die Flugstaffel zu einer der besten der Welt zählen soll.



Samstag, 26. März 2016

Roys Peak

Hallo liebe Freunde des gepflegten Blogposts!

Ich habe mal wieder was zu berichten: Ich habe den Roys Peak bestiegen! Aber alles der Reihe nach.

Am Sonntag war es Zeit, Queenstown zu verlassen. Karo und Paulina, die ich in Te Anau kennengelernt hatte, boten mir an mit ihnen zu fahren. Dieses Angebot konnte man schlecht ablehnen! Doch beim ausparken entdeckten wir eine Öl Spur, die eindeutig von ihrem Auto kam…
Nachdem ein Pannenservice des AA das Auto gecheckt hatte und einen zu hohen Ölstand festgestellt hatte fuhren wir endlich los! Zu viert war es in dem Auto doch recht kuschelig (Paulina und Karo nahmen noch einen anderen Backpacker mit).
In Wanaka hatte ich für die erste Nacht ein Hostel ca. 13 km außerhalb bekommen, was nicht perfekt war, aber ein gutes Heim für die Nacht bot.

Am nächsten Tag war der Start einer zweitägigen Wanderung über Roys Peak, Mt. Alpha und den Skyline Track geplant. Dieses Vorhaben musste ich allerdings wegen schlechtem Wetter und ausgelaufener Milch im Rucksack fallen lassen.

Am Dienstag sah das Wetter besser aus und ich beschloss, trotz vorhergesagten 14 Grad und 80% Regenwahrscheinlichkeit auf eine Tagestour zu starten. Ziel war Roys Peak! Nach ca. 2 ½ Stunden war dieser erreicht. Von hier oben hatte ich bei schönstem Wetter einen herrlichen Blick über den gesamten Lake Wanaka.

Blick vom Aussichtspunkt kurz vor dem Gipfel
Sicht richtung Aspiring National Park
Mt Aspiring in den Wolken

Zu allem Überfluss kam dann auch noch ein deftiger Sonnenbrand hinzu.
Trotz dem touristischen Andrang ist die Wanderung sehr schön. Vor allem die Aussicht auf Mt. Aspiring und über Lake Wanaka sind lohnenswert.

Freitag, 18. März 2016

Ben Lomond


Hallo Ihr Lieben.

Gestern wars mal wieder so weit: klein Tobi war wandern! Diesmal bin ich auf den Ben Lomond gelaufen. Das ist ein Berg direkt über Queenstown.
Der Anfang der Tour war recht langweilig, durch den Wald zur Bergstation der Gondel. Hier oben hat man eine der vielen Bungy Möglichkeiten der Stadt. Danach ging es weiter durch Grasland zum Ben Lomond Ridge.

Sicht von der Bergstation der Gondel auf Queenstown
Sicht vom Ben Lomond Ridge aud den Lake Wakatipu
Ben Lomond

Das folgende Stück ist eher steil und führt bis knapp unter den Gipfel. Von hier hat man gute Sicht auf Lake Dispute und Moke Lake (Siehe vorhergehende Posts). Auf dem Gipfel angekommen gabs für mich ein Erdnussbutter Sandwiche. Danach machte ich mich schleunigst auf den Rückweg, da schlechtes Wetter aufzog.

Auf dem Gipfel angelangt
Schlechtes Wetter im Hinterland (Sicht vom Gipfel)

Die Wanderung ist wirklich schön und in nur 4 Stunden Laufzeit hat man beide Wege gut gemeistert. Die Aussichten vom Gipfel sind (vor allem bei schönem Wetter) wirklich grandios!

Dienstag, 15. März 2016

Kepler Track


Ich reiste von Queenstown mit dem Bus weiter nach Te Anau. Hier wollte ich den Kepler Track machen. Das ist einer der neun "Great Walk". Er ist rund 60 km lang und ist in drei oder vier Tagen machbar.
Vor Ort ging ich in das Visitor Center, um dort nachzufragen, wann der nächste mögliche Aufbruch Termin ist. Ich hatte Glück und es hatte gerade eine Gruppe abgesagt. Am nächsten Tag gings los!


Tag 1, 12. März:

Am Tag zuvor hatte ich Will im Bus getroffen. Zufällig startete er, genauso wie ich, um 8:00 im Hostel. Den ersten Tag, so beschlossen wir würden wir gemeinsam laufen. Zuerst ging es recht langweilig am See entlang, bis wir zu dem Stauwehr kamen, wo der Nationalpark anfing. Von dort führte der Weg ca 1,5 Stunden am Lake Te Anau entlang. Danach fing der Aufstieg Richtung Luxmore Hut an. Dies alles wurde schön von einem Urwald überdacht. Auch die Steigung lag zum Großteil im Wald.

Will im Urwald, kurz vor dem Anstieg
Nach gut 2 Stunden fing das Grasland an und es war eindeutig, warum sich die Neuseelandreise lohnt. Es wr einfach unglaublich schön.

So sieht es über der Baumgrenze aus

Nach einer weiteren Stunde gelangten wir schließlich zur Luxmore Hut, unserem ersten Lager für die Nacht. 4,5 Stunden am ersten Tag war besser als erwartet (Angabe der Parkranger liegt bei 6 Stunden). Nach einer kurzen Tee Pause besuchten wir noch die Luxmore Cave. Nur 10 Minuten Fußweg von der Hütte waren auch gut zu machen.

Luxmore Hut
Luxmore Cave ist ca 150 m lang
Danach gings schnell zum Abendessen, welches für mich aus Tomatenreis und für Will aus einer Dose Bohnen bestand. Der in Neuseeland bräuchliche Huttalk wurde vom Warden abgehalten, die Tickets für die Erfassung der Besucher eingesammelt und das Wetter besprochen. Dann gings ab ins Bett, damit wir am nächszen Tag fit für die nächste Etappe waren.


Tag 2, 13. März:

Der zweite Tag begann für Will und mich um 7:00 Uhr, da das Wetter laut Hut Warden am morgen am beständigsten sein sollte. Als wir um kurz vor acht losgingen, war das Wetter eher bescheiden: es regnete und der Wind war auch nicht zurückhaltend. Die Wegbeschreibung gab wieder 6 Stunden an. Ich trennte mich recht früh von Will, da er um einiges weniger Gepäck hatte, dafür aber auch keine Regenjacke. Wir würden uns in der nächsten Hütte wieder treffen.


Nach etwa einer Stunde kam ich an die Stelle, wo der Weg auf den Mt Luxmore abging. Wenn man schon mal da ist, kann man auch gleich auf den Gipfel. Da dies nur 20 Minuten mehr Weg bedeuteten war die Entscheidung noch einfacher. Damit war auch der höchste Punkt des Trackserreicht (1472m). Auf dem Gipfel machte ich Bekanntschaft mit Kelsir aus Christchurch und Jakob aus Südtirol. Die beiden liefen mir an dem Tag noch öfter über den Weg.
Der restliche Pfad führte über einen Kamm und gegen Schluss bergabwärts wieder in den Wald. Mit allen Abzweigungen und Aussichtspunkten brauchte ich dieses mal auch die vollen 6 Stunden um zur Iris Burn Hut zu gelangen. Das war es aber Wert, da man auf diesem Abschnitt die schönsten Aussichten genießen kann.

Ein Aussichtspunkt, eine halbe Stunde nach dem Gipfel
Kea trifft man auf dem ganzen Track an

 (Das Wetter war am morgen am schlechtesten und wurde gegen Abend immer besser! Danke Warden Pat für den zuverlässigen Wetterbericht ;)) Bei der Iris Burn gibt es, wie auch bei der Luxmore Hut eine kleine Attraktion zu bewundern: einen ca 15 m hohen Wasserfall, mit einem anschließenden Fluss, der nicht klarer und ruhiger sein könnte.


Bei der Iris Hut wurde mein Zelt aufgebaut und es ging, wie am Vorabend auch zum Kartenspiel (die Spieler bestanden aus vier Holländern, Will, Kelsir und mir). Zum Abendessen gab es für mich ein einfallsreiches Reis Pesto.

So einen schönen Zeltplatz hatte ich noch nie


Tag 3, 14. März:

Wie am Vortag ausgemacht trafen Kelsir, Jakob und ich uns um 8:00 Uhr zum Frühstück. (Will war schon früher aufgebrochen, da er eine längere Etappe geplant hatte).  Der Weg führte an diesem Tag dem Fluss entlang weiter das Tal hinaus. Die Stimmung war super und das Wetter war trocken. Mehr brauchten wir in dem Urwald aus Farn und riesigen Bäumen nicht.

Langsam wird einem klar, wie das Silver Fern so wichtig sein kann: es gibt ganze Wälder voll davonü

Es war der erste Tag, an dem wir ein Mittagessen einplanten. Das hatte zwar keinen praktischen Sinn, oder wäre gar nötig, wir hatten nur einfach Lust dazu. Der ausgewählte Platz war nach gut 3,5 Stunden erreicht: ein kleiner verlassener Strand etwas abseits des Weges. Nach einer stärkenden Karotte und mehreren Müsliriegeln machten wir uns auf den Weg und erreichten ein ein halb Stunden später die Moturau Hut.

Moturau Hut
Der frühe Nachmittag lud zu einer Runde Schwimmen im naheliegenden See ein. Es war wunderbar erfrischend, da man die letzten drei Tage keine Möglichkeit zu einer Dusche gehabt hatte. Allerdings war es auch sehr kalt. Ein paar Schwünge gingen aber ohne Probleme. Danach war das Lagerfeuer am Strand für eine Aufwärmphase perfekt.


Der Rest des Tages wurde wieder mal mit Karten spielen verbracht. Das Abendessen war wieder mal eintönig: Reis mit Pesto und Karotte. Kelsir war ihre dehydrierten Päckchenessen auch satt und so beschlossen wir, beides zu teilen. So gab es auch noch marokkanisches Lamm.


Tag 4, 15. März:

Der Tag begann mal wieder mit Regen. An diesem Tag hatten wir uns wieder als kleine Gruppe zusammen getan, um das letzte Stück zu bestreiten. Der Weg war recht einfach, da er immer am Fluss entlang zum Stauwehr verlief. Ehrlich gesagt bin ich froh, diesen Teil als letztes gemacht zu haben, denn es war teilweise sogar langweilig. Nach knappen 3 Stunden waren wir endlich am Parkplatz angelangt. Kelsir brachte uns zu unseren Hostels.

Der Track auf der Landkarte


Der Track ist wirklich empfehlenswert! Es war eine Freude, vier Tage ohne Handyempfang durch die ruhige Natur zu laufen. Das beste ist aber neben den Aussichten, dass man nichts künstliches hören kann.
Jetzt gibt’s bei mir mal einen traditionellen Pie und morgen einen Tag voller Filme…und der Wäsche!

Dienstag, 8. März 2016

Cliffjumping


Hallo liebe Blog-Leser, ich weiß ich schreibe in letzter Zeit recht viel, dies ist jedoch nur das aller Wichtigste.
Und hier kommt auch schon das nächste Erlebnis:

Gestern Abend, ich war gerade am Zähneputzen, klopfte es an meiner Türe. „RECEPTION“ war der kurze Warnruf, bevor schon die Dame im Zimmer stand. Als sie genau auf mich zukam, hatte sich der Angstschweiß schon breit gemacht (Rezeptionisten kommen nur aufs Zimmer, um irgendwelche Falschbuchungen oder andere schlechte Nachrichten zu überbringen). Alls sie mir dann aber erzählte, dass ich von der Internetplattform „HostelWorld“, bei der ich das Hostel gebucht hatte, ausgewählt wurde, um einen Überraschungstrip zu machen, wich dieser einer starken Vorfreude. Ich solle mich am morgen um 8:00 in der Lobby einfinden. Das waren alle Infos, die ich bekam.
Heute morgen begab ich mich zum Treffpunkt. Mir wurden kurz die anderen Teilnehmer vorgestellt (eine 4-köpfige Reisegruppe aus Schweden) und dann wurde schon losgelegt. Der Host war Alex Chacón. Noch nie gehört? Ich bis heute auch nicht. Der Typ ist professioneller Videoproduzent, reiste drei Jahre lang mit einem Motorrad um die Erde und hat eine der meist besuchten Youtube Kanälen. Nachdem mit ihm ein kurzer Clip in der Lobby gedreht wurde, bekamen wir Augenbinden und wurden in einen Bus gesetzt.
Die Augen wurden uns erst im Shootover Canyon wieder geöffnet. Hier befindet sich der höchste Cliffjump der Welt: 60 Meter freier Fall, gefolgt von einer 200m langen Seilschaukel. Und da sollten wir runter.

Sicht zur Absprungplattform

Nachdem wir die Sicherheitsbestimmungen gelesen und die Gurte angelegt hatten ging es los: wir mussten einen Sprungstil wählen. Der erste, entschied sich für „The Chair“. Dabei wird man auf einem Gartenstuhl festgeschnallt und darf wie in der Schule mit dem Stuhl wippen, bis man schlussendlich über die Kante fällt. Die zweite wählte „This is Sparta“. Hier wird die dazu passende Passage aus dem Film zitiert und dann wird man mit einem sanften Tritt in den Fall befördert. Ich entschied mich für den klassischen Rückwärtssalto. Nachdem ich mit wackeligen Knie abgesprungen war, tat ich wie mir geheißen und ich machte mich klein (wie man es auch vom Sprungbrett im Schwimmbad kennt). Nur dass ich nicht nur eine, sondern etliche Drehungen machte bis sich das Seil straffte und ich ins Schaukeln kam. Die anderen, die die Sprünge über eine Webcam verfolgten meinten später es seien bestimmt acht Saltos gewesen.
Als zweite Sprungart wählte ich „The Indian Rope Trick“. Kurz zusammengefasst: man hält sich an einem Seil fest. Wenn man sich nicht mehr hält, naja dann fällt man eben.
Danach wurden noch ein paar kurze Sequenzen mit einer Filmdrohne gemacht und es ging zurück ins Hostel. Das wars. Eine riesen Überraschung, vor allem, weil ich vor kurzem mit einer Freundin skypte und meinte solche Aktivitäten seien zu teuer.

Montag, 7. März 2016

Wanderung zum Lake Dispute und Moke Lake


Heute war es endlich soweit! Die erste Wanderung in Neuseeland stand an. Dafür hatte ich mir eine Runde zusammengestellt, welche ein bisschen abseits der touristischen Pfade liegt. Zuerst ging es der Hauptstraße entlang. Anmerkung: Der Begriff "Main Road" wird hier sehr großzügig verwendet. Bei dieser handelt es sich um eine zweispurige, schlecht geteerte Straße, auf der zwei Autos pro Stunde passieren... Nach ca. 10 km und zwei Stunden später ging es dann endlich in die Natur. Ein Fußweg führte zuerst durch einen schönen, Schatten spendenden Wald.
Danach war Gebüsch dran. Schulterhohe, knorrige und trockene Pflanzen beherrschten hier die Landschaft.



Am Lake Dispute angekommen, war es Zeit für das erste Penutbuttersandwich. Der See liegt einsam und verlassen in einer Mulde ca eine Stunde von der Straße entfernt. Wenn man etwas weiter aufsteigt ergibt sich einem die Sicht bis zum Lake Wakatipu.

Lake Dispute

Nach der Mittagspause machte ich mich weiter auf den Weg zum Moke Lake. Nach dem ersten Anstieg, der in einer Taleinengung endet, hat man Sicht auf ein wunderschönes Tal, mit breiter Sohle. Beim weiteren Weg wurde ich von zahlreichen Schafen beäugt, die wahrscheinlich nicht allzu oft ein menschliches Geschöpf sehen. Zumindest hatte ich diesen Eindruck.

Die größte Volksgruppe Neuseelands: Schafe


Hier sieht man schon Moke Lake
Am Moke Lake angekommen verschlang ich mein zweites Sandwiche und war froh, dass ich zwei Wasserflasche mitgenommen hatte, da es gefühlte 30 Grad hatte. Nach einer halben Umrundung des Sees war ich auf der Straße angelangt. (Auch dieser Begriff wird sehr großzügig ausgelegt: es ist eine einfache, schmale Schotterpiste, die mit Löchern übersäht ist wie ein schweizer Käse.) Die staubige Luft und die brennende Hitze waren echt unangenehm, wesshalb ich mich umso mehr freute, dass mich ein vorbeifahrender Skydiving-Guide fragte ob er mich mitnehme solle. Auf dem Weg nach Queenstown lernte ich die weiche Federung seines alten Pickups richtig zu schätzen. Nach einem kurzen Fachgespräch unter Skilehrern (Auch Fallschirmspringer brauchen einen "Winterjob") erreichten wir das Hostel, das ich zur Zeit mein Heim nenne. Nach einem Kaffe und einem guten Hörbuch im Ohr stelle ich mich jetzt schon auf mein Burger Abendessen ein, zu dem mich eine Holländerin aus meinem Zimmer eingeladen hat.

Liebe Grüße und bis bald!