Ich reiste von Queenstown mit dem Bus weiter nach Te Anau. Hier wollte ich den Kepler Track machen. Das ist einer der neun "Great Walk". Er ist rund 60 km lang und ist in drei oder vier Tagen machbar.
Vor Ort ging ich in das Visitor Center, um dort nachzufragen, wann der nächste mögliche Aufbruch Termin ist. Ich hatte Glück und es hatte gerade eine Gruppe abgesagt. Am nächsten Tag gings los!
Tag 1, 12. März:
Am Tag zuvor hatte ich Will im Bus getroffen. Zufällig startete er, genauso wie ich, um 8:00 im Hostel. Den ersten Tag, so beschlossen wir würden wir gemeinsam laufen. Zuerst ging es recht langweilig am See entlang, bis wir zu dem Stauwehr kamen, wo der Nationalpark anfing. Von dort führte der Weg ca 1,5 Stunden am Lake Te Anau entlang. Danach fing der Aufstieg Richtung Luxmore Hut an. Dies alles wurde schön von einem Urwald überdacht. Auch die Steigung lag zum Großteil im Wald.
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Will im Urwald, kurz vor dem Anstieg |
Nach gut 2 Stunden fing das Grasland an und es war eindeutig, warum sich die Neuseelandreise lohnt. Es wr einfach unglaublich schön.
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So sieht es über der Baumgrenze aus |
Nach einer weiteren Stunde gelangten wir schließlich zur Luxmore Hut, unserem ersten Lager für die Nacht. 4,5 Stunden am ersten Tag war besser als erwartet (Angabe der Parkranger liegt bei 6 Stunden). Nach einer kurzen Tee Pause besuchten wir noch die Luxmore Cave. Nur 10 Minuten Fußweg von der Hütte waren auch gut zu machen.
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Luxmore Hut |
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Luxmore Cave ist ca 150 m lang |
Danach gings schnell zum Abendessen, welches für mich aus Tomatenreis und für Will aus einer Dose Bohnen bestand. Der in Neuseeland bräuchliche Huttalk wurde vom Warden abgehalten, die Tickets für die Erfassung der Besucher eingesammelt und das Wetter besprochen. Dann gings ab ins Bett, damit wir am nächszen Tag fit für die nächste Etappe waren.
Tag 2, 13. März:
Der zweite Tag begann für Will und mich um 7:00 Uhr, da das Wetter laut Hut Warden am morgen am beständigsten sein sollte. Als wir um kurz vor acht losgingen, war das Wetter eher bescheiden: es regnete und der Wind war auch nicht zurückhaltend. Die Wegbeschreibung gab wieder 6 Stunden an. Ich trennte mich recht früh von Will, da er um einiges weniger Gepäck hatte, dafür aber auch keine Regenjacke. Wir würden uns in der nächsten Hütte wieder treffen.
Nach etwa einer Stunde kam ich an die Stelle, wo der Weg auf den Mt Luxmore abging. Wenn man schon mal da ist, kann man auch gleich auf den Gipfel. Da dies nur 20 Minuten mehr Weg bedeuteten war die Entscheidung noch einfacher. Damit war auch der höchste Punkt des Trackserreicht (1472m). Auf dem Gipfel machte ich Bekanntschaft mit Kelsir aus Christchurch und Jakob aus Südtirol. Die beiden liefen mir an dem Tag noch öfter über den Weg.
Der restliche Pfad führte über einen Kamm und gegen Schluss bergabwärts wieder in den Wald. Mit allen Abzweigungen und Aussichtspunkten brauchte ich dieses mal auch die vollen 6 Stunden um zur Iris Burn Hut zu gelangen. Das war es aber Wert, da man auf diesem Abschnitt die schönsten Aussichten genießen kann.
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Ein Aussichtspunkt, eine halbe Stunde nach dem Gipfel |
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Kea trifft man auf dem ganzen Track an |
(Das Wetter war am morgen am schlechtesten und wurde gegen Abend immer besser! Danke Warden Pat für den zuverlässigen Wetterbericht ;)) Bei der Iris Burn gibt es, wie auch bei der Luxmore Hut eine kleine Attraktion zu bewundern: einen ca 15 m hohen Wasserfall, mit einem anschließenden Fluss, der nicht klarer und ruhiger sein könnte.
Bei der Iris Hut wurde mein Zelt aufgebaut und es ging, wie am Vorabend auch zum Kartenspiel (die Spieler bestanden aus vier Holländern, Will, Kelsir und mir). Zum Abendessen gab es für mich ein einfallsreiches Reis Pesto.
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So einen schönen Zeltplatz hatte ich noch nie |
Tag 3, 14. März:
Wie am Vortag ausgemacht trafen Kelsir, Jakob und ich uns um 8:00 Uhr zum Frühstück. (Will war schon früher aufgebrochen, da er eine längere Etappe geplant hatte). Der Weg führte an diesem Tag dem Fluss entlang weiter das Tal hinaus. Die Stimmung war super und das Wetter war trocken. Mehr brauchten wir in dem Urwald aus Farn und riesigen Bäumen nicht.
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Langsam wird einem klar, wie das Silver Fern so wichtig sein kann: es gibt ganze Wälder voll davonü |
Es war der erste Tag, an dem wir ein Mittagessen einplanten. Das hatte zwar keinen praktischen Sinn, oder wäre gar nötig, wir hatten nur einfach Lust dazu. Der ausgewählte Platz war nach gut 3,5 Stunden erreicht: ein kleiner verlassener Strand etwas abseits des Weges. Nach einer stärkenden Karotte und mehreren Müsliriegeln machten wir uns auf den Weg und erreichten ein ein halb Stunden später die Moturau Hut.
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Moturau Hut |
Der frühe Nachmittag lud zu einer Runde Schwimmen im naheliegenden See ein. Es war wunderbar erfrischend, da man die letzten drei Tage keine Möglichkeit zu einer Dusche gehabt hatte. Allerdings war es auch sehr kalt. Ein paar Schwünge gingen aber ohne Probleme. Danach war das Lagerfeuer am Strand für eine Aufwärmphase perfekt.
Der Rest des Tages wurde wieder mal mit Karten spielen verbracht. Das Abendessen war wieder mal eintönig: Reis mit Pesto und Karotte. Kelsir war ihre dehydrierten Päckchenessen auch satt und so beschlossen wir, beides zu teilen. So gab es auch noch marokkanisches Lamm.
Tag 4, 15. März:
Der Tag begann mal wieder mit Regen. An diesem Tag hatten wir uns wieder als kleine Gruppe zusammen getan, um das letzte Stück zu bestreiten. Der Weg war recht einfach, da er immer am Fluss entlang zum Stauwehr verlief. Ehrlich gesagt bin ich froh, diesen Teil als letztes gemacht zu haben, denn es war teilweise sogar langweilig. Nach knappen 3 Stunden waren wir endlich am Parkplatz angelangt. Kelsir brachte uns zu unseren Hostels.
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Der Track auf der Landkarte |
Der Track ist wirklich empfehlenswert! Es war eine Freude, vier Tage ohne Handyempfang durch die ruhige Natur zu laufen. Das beste ist aber neben den Aussichten, dass man nichts künstliches hören kann.
Jetzt gibt’s bei mir mal einen traditionellen Pie und morgen einen Tag voller Filme…und der Wäsche!